Thüringen investiert in eine artgerechte Tierhaltung: Dazu unterstützt das Land in den kommenden Jahren weitere 67 landwirtschaftliche Betriebe mit rund 1,9 Millionen Euro aus dem Tierwohl-Förderprogramm. Gefördert werden insbesondere die artgerechte Haltung von Rindern und Schweinen sowie von vom Aussterben bedrohter Nutztierrassen. „Unser Ziel ist es, Haltungsverfahren im Sinne des Tierwohl zu verbessern und die Nutztierhaltung in Thüringen damit insgesamt zukunftsfest zu machen“, sagte Agrarministerin Colette Boos-John heute in Erfurt.
Die Förderung schaffe einen finanziellen Anreiz und zugleich Planungssicherheit für die notwendigen Investitionen in moderne Haltungsverfahren. „Deshalb ist es erfreulich, dass sich überdurchschnittlich viele Landwirtschaftsbetriebe an dem Antragsverfahren im vergangenen Herbst beteiligt haben und in den nächsten vier Jahren erhöhte Tierwohlstandards in ihren Betrieben umsetzen werden.“ Das Tierwohl-Förderprogramm wurde 2021 aufgelegt. Bis 2027 stehen hierfür insgesamt 30 Millionen Euro aus EU-, Bundes- und Landesmitteln bereit.
Mit 35 Anträgen und 1,8 Millionen Euro entfällt der Großteil der diesjährigen Förderung auf die Schweinehaltung. Hier geht es z.B. um ein höheres Platzangebot, mehr Einstreu, längere Aufzuchtzeiten der Ferkel bei der Sau, größere Ruhe- und Rückzugsbereiche im Stall sowie den Zugang zum Außenklima oder Auslaufmöglichkeiten im Freien. In den kommenden vier Jahren werden 173.000 Tiere – Sauen, Aufzuchtferkel oder Mastschweine – von der Förderung profitieren.
Für 17 rinderhaltende Betriebe stellt das Land in diesem Jahr insgesamt 57.000 Euro zur Verfügung. Damit wird die Ausweitung der Sommerweidehaltung für rund 500 Rinder (Milchkühe und Mastrinder) unterstützt.
Schließlich geht es mit der Tierwohlförderung auch darum, gefährdete einheimische Nutztierrassen – wie z.B. das Leine- und das Rhönschaf, das Merinolangwollschaf, die Thüringer Waldziege oder das Deutsche Sattelschwein – und damit genetische Ressourcen für entsprechende Zuchtprogramme zu erhalten. Auf diese Aufgabe entfielen diesmal 15 Anträge mit einem Fördervolumen von rund 25.000 Euro. Davon profitieren insgesamt 120 sog. „Großvieheinheiten“, insbesondere das Rote Höhenvieh.
Stephan Krauß
Pressesprecher