Der Spezialglashersteller Schott wird nach Medienberichten von heute die Quarzglas-Sparte von QSIL in Ilmenau übernehmen. Dabei handelt es sich um den größten Firmenzukauf in der Geschichte von Schott. Thüringens Wirtschaftsministerin Colette Boos-John nannte die Übernahme ein „wichtiges Signal des Aufbruchs in wirtschaftlich schwierigen Zeiten“. „Diese Investition wird den Industriestandort Thüringen langfristig stärken und die Beschäftigung in der Region sichern“, sagte Boos-John. „Vor allem zeigt sie: Das in Thüringen in vielen Bereichen vorhandene technologische Know-how wiegt immer noch manche Standortnachteile auf, mit denen wir am Standort Deutschland zu kämpfen haben.“ Dazu zählen aus ihrer Sicht nicht zuletzt die hohen Energiepreise, bürokratische Belastungen und Fachkräftemangel.
Die QSIL GmbH Glasschmelze Ilmenau mit Sitz in Langewiesen wurde im Jahr 1992 als Ausgründung des Bereiches Kieselglas aus den Ilmenauer Glaswerken ausgegründet. QSIL ist einer der wenigen Hersteller von solidem Quarzglas weltweit und auf die Produktion runder Geometrien und Sonderanfertigungen aus Quarzglas spezialisiert. Die QSIL besitzt die komplette Technologie zur Herstellung und Weiterverarbeitung von Quarzglas. Diese umfasst die Aufbereitung der Rohstoffe, das Schmelzen von Quarz sowie die Herstellung von Rohren und glasbläserisch bearbeiteten Produkten. Das Thüringer Wirtschaftsministerium hat die Entwicklung des Unternehmens in den vergangenen Jahren eng begleitet und dessen Wachstumspfad seit 2007 mit knapp elf Millionen Euro aus verschiedenen Förderprogrammen unterstützt. Erst Mitte 2023 hatte QSIL den Grundstein für Gebäude und Anlagen einer dritten Quarzschmelze gelegt. Ebenfalls seit dem vergangenen Jahr ist das Unternehmen Bestandteil der „Hidden-Champion“-Kampagne der LEG Thüringen.
Stephan Krauß
Pressesprecher