Sechs Städte im Rennen um die Landesgartenschau 2028
Landesgartenschauen in Thüringen haben dazu beigetragen, dass in Städten und Gemeinden Thüringens unter umweltpolitischen und ökologischen Gesichtspunkten gestaltete Lebensräume und Grünzonen geschaffen, gesichert und gleichzeitig städtebauliche und strukturelle Defizite der austragenden Kommunen aufgearbeitet wurden. Umso erfreulicher ist es, dass die Landesregierung der Durchführung einer 6. Thüringer Landesgartenschau im Jahr 2028 zugestimmt hat.
Der Aufruf zur Bewerbung wurde im Thüringer Staatsanzeiger Nr. 16/2020 vom 20.04.2020 veröffentlicht. Ab da konnten sich Städte, Gemeinden, Landkreise und sonstige Körperschaften des öffentlichen Rechts des Freistaates Thüringen bewerben. In der ersten Stufe der Bewerbung war ein formloser Antrag als Willenserklärung zur Durchführung der Landesgartenschau auf der Grundlage eines entsprechenden Beschlusses der zuständigen Gremien bis zum 31. Dezember 2020 vorzulegen. Der ausdrückliche Wille sollte mittels einer möglichst ausführlichen, aussagefähigen und schlüssigen Begründung dargestellt werden.
Insgesamt acht Städte und Städtepartnerschaften haben in der ersten Stufe des Bewerbungsverfahrens fristgerecht ihre Unterlagen beim Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) eingereicht. Das Interesse an der Ausrichtung der Landesgartenschau 2028 lag fast doppelt so hoch wie jenes für die Landesgartenschau 2024. Um deren Ausrichtung hatten sich fünf Städte und Städtepartnerschaften beworben.
Zum Bewerberkreis der Stufe 1 gehören:
- die Stadt Altenburg,
- die Stadt Arnstadt,
- die Stadt Bad Frankenhausen,
- die Stadt Hildburghausen,
- die Städte Bad Salzungen und Bad Liebenstein,
- der Initiativkreis Interkommunale Landesgartenschau Orla-Region (Neustadt-Orla, Pößneck, Triptis),
- die Kommunale Arbeitsgemeinschaft „Entwicklung Oberzentrum Südthüringen“ (Suhl, Zella-Mehlis, Schleusingen, Oberhof),
- sowie der Zweckverband Allianz „Thüringer Becken“ (Sömmerda, Buttstädt, Kindelbrück, Straußfurt).
Die Prüfung der eingereichten Unterlagen erfolgte in Abstimmung mit der Fördergesellschaft Landesgartenschauen Hessen und Thüringen mbH.
Alle Bewerbungen wurden für die 2. Stufe des Bewerbungsverfahrens zugelassen.
Die Bewerbungsunterlagen für die LGS 2028 wiesen eine hohe inhaltliche Qualität auf, die den Grundsätzen zur Durchführung von Landesgartenschauen entspricht. Es gab vor allem deutliche Unterschiede mit Bezug auf zentrale oder dezentrale Umsetzungsstrategien. Interessant und erfreulich ist an den Konzepten, dass viele Bewerber die Landesgartenschau als Motor für die Entwicklung einer ganzen Region sehen. Erfahrungsgemäß setzen auch diejenigen Bewerber Projekte um, die keinen Zuschlag für die Ausrichtung der LGS erhalten. Somit erhöht sich die Lebensqualität in den Städten und Regionen auch ohne die Austragung der LGS. Deshalb sind alle LGS-Bewerber bereits Gewinner, unabhängig davon, wie der Wettbewerb letztlich ausgeht.
In der zweiten Stufe der Bewerbung waren bis zum 31. Oktober 2021 erweiterte Unterlagen (Machbarkeitsstudie, Kostenschätzung, Finanzierungsplan, etc.) vorzulegen.
Fristgerecht zum 31. Oktober 2021 haben nachfolgende Städte ihr Bewerbungskonzept aus dem Vorjahr um ausführliche Planungsunterlagen ergänzt und beim Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) eingereicht:
- Altenburg unter dem Leitthema Garten.Schau.Spiele.Stadt
- Arnstadt unter dem Leitthema GRÜN.BACH.MODERN
- Bad Frankenhausen unter dem Leitthema Kreuzweg der Blumen+
- Bad Salzungen und Bad Liebenstein unter dem Leitthema Quellen des Lebens
- Initiativkreis Interkommunale Landesgartenschau Orla-Region unter dem Leitthema ZUSAMMEN.WACHSEN
- Zweckverband Allianz „Thüringer Becken“ unter dem Leitthema ZUSAMMEN WACHSEN
Thüringer Landesgartenschau 2028 geht an die Orla-Region
Im März und April 2022 bereiste eine Bewertungskommission unter Leitung von Staatssekretär Torsten Weil alle Bewerberstädte. Der Kommission gehörten Vertreter:innen der beteiligten Ressorts und der grünen Berufsfachverbände (Landesverband Gartenbau Thüringen e. V., Fachverband Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen e. V., Bund Deutscher Landschaftsarchitekten Landesgruppe Thüringen) sowie der Thüringer Tourismus GmbH an. Die von den Bewerberstädten eingereichten Machbarkeitsstudien wurden von der Bewertungskommission geprüft und bewertet. Im Ergebnis unter-breitete die Bewertungskommission der Thüringer Landesregierung den Vorschlag, die 6. Thüringer Landesgartenschau im Jahr 2028 an den Initiativkreis Interkommunale Landesgartenschau der Orla-Region zu vergeben.
„Landesgartenschauen sind mehr als ein großes Event mit touristischem Mehrwert. Sie sind vor allem ein Instrument der Stadtentwicklung, das der Förderung eines hochwertigen Wohnumfeldes ebenso dient wie dem Landschafts-, Natur- und Umweltschutz. Sie stärken die Identifikation der Menschen mit ihrer Stadt und ihrer Region“, sagt Staatssekretär Torsten Weil anlässlich der Bekanntgabe der Gewinnerregion der Landesgartenschau 2028.
Für die Landesregierung gratuliert Staatssekretär Torsten Weil den beteiligten Kommunen Pößneck, Neustadt an der Orla und Triptis: „Die Orla-Rregion hat unter dem Leitthema ‚ZUSAMMEN.WACHSEN‘ ein schlüssiges und überzeugendes Konzept vorgelegt. Dieses Konzept verfügt über ein außergewöhnliches Potenzial für eine nachhaltig touristische, wirtschaftliche, soziale und ökologische Stadtentwicklung. Die Orla-Region adressiert hochaktuelle Fragen zur Nachhaltigkeit der Investitionen sowie zu Umwelt- und Klimathemen. Diese Fragen werden mit konkreten Lösungsansätzen einer städtebaulich-freiräumlichen Neuordnung sanierungsbedürftiger Stadträume und Nutzungsmöglichkeiten leerstehender Immobilien verbunden. Darüber hinaus überzeugt das Ausstellungskonzept durch ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm ebenso wie durch gärtnerische Ideen, die einen hohen Erlebniswert für die Besucherinnen und Besucher erwarten lassen. Auch die intensive kommunale Zusammenarbeit der drei Bewerberstädte ist vorbildlich.“
Zur Vergabe der Landesgartenschau 2028 sagen die beteiligten Kommunen der Orlaregion: „Wir sind begeistert und dankbar, dass der Zuschlag für die 6. Thüringer Landesgartenschau an die Orla-Region geben wurde. Diese Region mit ihren Menschen und Städten steht sinnbildlich für Thüringen - ein Wechselspiel aus lebendigen Städten und attraktiven umgeben Orten. Die Landesgartenschau im ländlichen Raum Thüringens bietet die Chancen, die für den Frei-staat typische Region mit ihren Städten weiterhin in baulicher, wirtschaftlicher und touristischer Sicht zu entwickeln. Die Landesgartenschau 2028 und die Menschen wollen Gastgeber zu einer Blütenschau der besonderen Art sein.“
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