Die Gemeinde Dreba – ein Ortsteil von Neustadt an der Orla – ist Sieger im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Ministerpräsident Mario Voigt und Landwirtschaftsministerin Colette Boos-John überreichten heute gemeinsam die Auszeichnung (zusammen mit einer Plakette und einem Geldpreis in Höhe von 7.000 Euro) an die Gemeindevertreter. Mit dem Sieg im Landeswettbewerb wird die 230-Einwohner-Gemeinde den Freistaat Thüringen im kommenden Jahr im Bundeswettbewerb vertreten. „Das Fundament eines zukunftsfähigen Dorfes ist seine Gemeinschaft“, sagte die Ministerin. „Dreba zeichnet sich durch ein starkes Miteinander und ein ganz besonderes Engagement seiner Einwohner bei der Gestaltung des eigenen Lebens-, Wohn- und Arbeitsumfelds aus. Viele Herausforderungen, vor denen der ländliche Raum heute steht, werden hier beispielhaft gelöst. Deshalb hat die Jury der Gemeinde den Titel des Landessiegers im Wettbewerb ‚Unser Dorf hat Zukunft‘ zuerkannt.“
Ministerpräsident Mario Voigt betonte: „Im Grünen Herzen Deutschlands wird Heimat aktiv gestaltet. Der Wettbewerb macht deutlich: Unsere Städte, Dörfer und Gemeinden sind das Herz Thüringens – Orte, an denen Menschen mit Ideen, Kreativität und Gemeinschaftssinn Lebensqualität schaffen und Zusammenhalt leben. Als Landesregierung wollen wir mit unserem Investitionspaket von einer Milliarde Euro in den nächsten vier Jahren gezielt in moderne Infrastruktur unserer Landkreise, Städte und Gemeinden investieren. Die Unterstützung gerade auch von kleinen Gemeinden ist für die Landesregierung wichtig, um den ländlichen Raum zu stärken und zukunftsfähig zu halten. Mein Dank gilt allen Engagierten, die mit ihrem Beitrag Zukunft vor Ort gestalten. Ihnen und den Preisträgern gratuliere ich herzlich.“
Zu den wegweisenden Aktivitäten der Gemeinde Dreba gehören u.a. die Gründung einer Kultur- und Heimatstiftung, die Veranstaltungen und Initiativen organisiert und fördert; umfangreiche Investitionen in Verkehrswege, Energieversorgung und soziale Infrastruktur, wie bspw. das Kulturhaus; die Herausgabe einer Dorfzeitschrift, die über Veranstaltungen, Projekte und Entwicklungen berichtet; die Einrichtung eines Bürgerbusses zur Anbindung der Gemeinde an umliegende Orte; oder die Einrichtung eines Campingplatzes im „Land der tausend Teiche“ (Plothener Teiche) als neues touristisches Angebot.
Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ richtet sich an Dorfgemeinschaften mit bis zu 3.000 Einwohnern, die sich in besonderer Weise für die soziale, kulturelle oder bauliche Entwicklung ihres Ortes engagieren. Gesucht werden herausragende Ideen und Initiativen zur Gestaltung eines attraktiven Dorflebens. In die Juryentscheidung fließen viele Aspekte der Dorfentwicklung ein – vom Vorhandensein sozialer Einrichtungen über Kulturangebote, wirtschaftliche Entwicklung, ein lebendiges Vereinsleben und eine funktionierende Nahversorgung bis hin zu Digitalisierung und Mobilität, Anpassung an den Klimawandel oder eine verantwortungsvolle Bau- und Grüngestaltung.
In diesem Jahr hatten neun Dörfer am Thüringer Landeswettbewerb teilgenommen. Sie waren aus den 24 Gemeinden ermittelt worden, die im vergangenen Jahr an den Thüringer Regionalwettbewerben teilgenommen hatten. Neben dem Titelgewinn für Dreba wurden diesmal auch zwei Sonderpreise an die Gemeinden Ebenshausen (Amt Creuzburg, Wartburgkreis) und Ziegelheim (Nobitz, Altenburger Land) vergeben.
Mit dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gehe es vor allem darum, gute Beispiele der Dorfentwicklung in den öffentlichen Fokus zu rücken und zur Nachahmung anzuregen, sagte die Ministerin. „Vor allem entstehen in einem solchen Wettbewerb aber auch Aufbruchstimmung, neue Konzepte und funktionierende Netzwerke, die eine Gemeinde wirklich voranbringen können.“ Das könne einen zusätzlichen Entwicklungsschub auslösen. In der letzten Wettbewerbsrunde 2021-2023 hatte das 99-Einwohner-Dorf Burglemnitz (Gemeinde Remptendorf) den Silberrang im Bundeswettbewerb erreicht. Burglemnitz war deshalb Gastgeber der diesjährigen Preisverleihung.
Der Freistaat Thüringen setzt zur Unterstützung der ländlichen Entwicklung jährlich rund 60 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER) und der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) ein. Schwerpunkte der Förderung liegen
- auf der Verbesserung der Grundversorgung etwa bei Lebensmitteln und Gastronomie;
- der Unterstützung von Kleinstunternehmen und Beschäftigungsmöglichkeiten;
- der Schaffung von Wohnraum und dem Erhalt historischer Bausubstanz;
- dem Bau und der Sanierung von Dorfstraßen, Dorfangern, kombinierte Landwirtschafts- und Radwegen;
- sowie dem Ausbau von Freizeitangeboten und Naherholungsmöglichkeiten.
Stephan Krauß
Pressesprecher