Aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) stehen für Thüringen im kommenden Jahr rund 73,1 Millionen Euro zur Auszahlung an Agrarbetriebe und Gemeinden im ländlichen Raum bereit. Außerdem kann das Land weitere 100,6 Millionen Euro für Fördervorhaben in den Folgejahren (ab 2027) einsetzen. Darüber informierte Thüringens Landwirtschaftsministerin Colette Boos-John heute im Anschluss an die Kabinettsitzung in Erfurt. Im Kabinett hatte sie die Mittelanmeldung Thüringens für die GAK 2026 vorgestellt. Die GAK ist das wichtigste nationale Programm für die Agrarförderung und die Förderung des ländlichen Raums. Sie wird zu 60 Prozent vom Bund und zu 40 Prozent von den Ländern finanziert.
„Mit der Mittelanmeldung schöpft Thüringen seinen Anteil an den Bundesmitteln weitgehend aus“, sagte die Ministerin. Nach dem vorliegenden Entwurf des Haushaltsplans stellt der Bund insgesamt gut eine Milliarde Euro für Auszahlungen im Jahr 2026 sowie 1,3 Milliarden Euro für sog. Verpflichtungsermächtigungen bereit, die für neue Förderprojekte in den Folgejahren genutzt werden können. Thüringen steht davon (abzüglich der Mittel für den Küstenschutz) ein Budgetanteil von 5,3 Prozent zu. „Damit leistet die GAK auch im kommenden Jahr einen wichtigen Beitrag zur Agrarförderung und zur Unterstützung des ländlichen Raums im Freistaat.“
Eingesetzt werden die GAK-Mittel zur Unterstützung einer nachhaltigen Landwirtschaft, zur Förderung der ländlichen Entwicklung, für den Hochwasserschutz sowie für Wiederaufforstung und Waldumbau. Landwirtschaftliche Betriebe erhalten beispielsweise Unterstützung bei Landschaftspflegemaßnahmen und nachhaltiger Bodennutzung im Kulturlandschaftspflegeprogramm (KULAP), der Förderung von investiven Tierwohlmaßnahmen oder für die Bewirtschaftung weniger ertragreicher sogenannter „benachteiligter Gebiete“. Im ländlichen Raum werden u.a. Vorhaben gefördert, mit denen die Grundversorgung mit Lebensmitteln, medizinischen Angeboten oder Gastronomie verbessert, dörfliche Infrastrukturen saniert, Beschäftigungsmöglichkeiten oder Freizeitangebote geschaffen werden.
Stephan Krauß
Pressesprecher