Die Thüringer Wirtschaft stemmt sich gegen die Konjunkturflaute. „Trotz schwieriger Rahmenbedingungen investieren viele Unternehmen in Betriebserweiterungen und innovative neue Produkte“, sagte Thüringens Wirtschaftsministerin Colette Boos-John heute nach Betriebsbesuchen in Zeulenroda, Gotha und Waltershausen. „Jede dieser Investitionen ist auch ein Vertrauensvorschuss für die künftige Wirtschaftspolitik in Bund und Land. Es muss uns gelingen, die Wachstumskräfte unserer Wirtschaft endlich wieder auf ganzer Breite zu entfesseln.“ Das Land arbeite deshalb mit Hochdruck an der Verbesserung von Investitions- und Förderbedingungen und dem Abbau überflüssiger Regulierungen. Auch vom Bund erwarte man weitere Aktivitäten insbesondere zur Senkung von Energiekosten und zur Verringerung der Steuer- und Abgabenlast für Unternehmen.
In Zeulenroda-Triebes startete die Bauerfeind AG heute die Bauarbeiten zur Erweiterung ihres Zentrallagers. Das Projekt steht im Kontext der geplanten Erweiterung des Standorts zu einem „Unternehmens-Campus“, der ein langfristiges Wachstum auch über das Jahr 2040 hinaus ermöglichen soll. In Gotha plant die Bystronic Maschinenbau GmbH den Ausbau des Standorts zu einem Kompetenzzentrum für Biegemaschinen. Das Land werde das Projekt nach Kräften unterstützen, sagte Boos-John.
In Waltershausen übergab die Ministerin einen Förderbescheid über 570.000 Euro an die Nissha Advanced Technologies Europe GmbH. Die Mittel fließen in eine neue Produktionslinie zur Herstellung von umweltfreundlichen und vollständig recycelbaren Verpackungen. Der Kunststoff-Spezialist investiert insgesamt vier Millionen Euro in die Erweiterung seines Standorts. Erst im April hatte das Unternehmen eine neue Fertigungshalle für funktionale Folien für den Außenbereich von Elektrofahrzeugen eröffnet.
Entwicklungen wie bei Bauerfeind, Bystronic und Nissha seien „Lichtblicke“ für die wirtschaftliche Entwicklung im Freistaat, sagte die Ministerin. „Solche Unternehmen sind die Wachstumsträger der Thüringer Wirtschaft.“ Die Unternehmen blickten mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft. Allerdings erwarte man von der Politik auch verlässliche und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. „Es wird anerkannt, dass mit Wachstumsbooster, Stromsteuersenkung und neuen und verbesserten Förderformaten bereits erste große Schritte zu einer Verbesserung der Standortbedingungen gegangen worden sind“, so Boos-John. Allerdings werde auch immer wieder deutlich gemacht, dass weitere Entlastungsschritte folgen müssten. „Die Themen Energie- und Arbeitskosten bleiben ganz oben auf der Agenda“, so die Ministerin. Ebenso seien der Fachkräftebedarf und der Bürokratieabbau „Dauerbrenner“ bei allen Unternehmensbesuchen.
Stephan Krauß
Pressesprecher
Wirtschaftsministerin Boos-John besucht „Wachstumsträger“ der Thüringer Wirtschaft
Unternehmen stemmen sich gegen Konjunkturflaute und investieren trotz schwieriger Rahmenbedingungen