Wirtschaftsministerin Colette Boos-John sieht den Thüringen-Tourismus auf dem Weg zurück zu alter Stärke. „Es ist gut, dass wir die magische Grenze von zehn Millionen Übernachtungen wieder übersprungen haben“, sagte die Ministerin. „Damit lassen wir die tiefen Einschnitte der Corona-Pandemie auch touristisch endlich hinter uns.“ Dies spreche für die weiterhin hohe Attraktivität des Urlaubslands Thüringen. Nach Angaben des Landesamts für Statistik ist die Zahl der touristischen Übernachtungen in Thüringen im Jahr 2024 um 1,8 Prozent auf 10,1 Millionen gestiegen.
Zur ganzen Wahrheit gehöre aber auch, dass Thüringen vor allem bei ausländischen Gästen nicht so gut abgeschnitten habe wie andere Bundesländer, so die Ministerin weiter. Während die Zahl der Übernachtungen von Ausländern bundesweit um 5,4 Prozent gestiegen war, ging sie im Freistaat um 0,7 Prozent zurück. „Das hat dazu geführt, dass wir insgesamt leicht unter dem gesamtdeutschen Zuwachs von 1,9 Prozent bleiben.“ Zudem sei auch der Thüringer Wald als größte Urlaubsregion im Freistaat hinter den Erwartungen zurückgeblieben. „Dies hat meines Erachtens mit dem noch nicht abgeschlossenen Strukturwandel im Hotel- und Gastgewerbe der Region zu tun“, so die Ministerin.
All diese Themen werde man in der neuen „Tourismusstrategie Thüringen 2035“ aufgreifen, deren Erarbeitung in der vergangenen Woche gestartet ist. Ein zentraler Aspekt dabei werde sein, im Tourismus künftig weniger die reine Quantität und dafür stärker die Wertschöpfung der touristischen Betriebe in den Mittelpunkt zu stellen. „Der Blick auf die Statistik ist im Tourismus sicherlich wichtig, aber nicht allein ausschlaggebend“, so die Ministerin. Aus ihrer Sicht komme es viel mehr darauf an, welche Umsätze erwirtschaftet und welche Gewinne erzielt werden. „Es ist gut, wenn die Branche wächst, aber es ist noch wichtiger, dass die Unternehmen von ihrer Arbeit leben, ihre Beschäftigten gut bezahlen und in Qualität und moderne Infrastrukturen investieren können.“
Stephan Krauß
Pressesprecher