Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Landesamts für Statistik ist das Thüringer Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 um 1,3 Prozent zurückgegangen. Im Bundesländervergleich verzeichnet der Freistaat damit den zweitstärksten Rückgang. „Die Krise der Industrie hat voll auf Thüringen durchgeschlagen. Mit dem vorletzten Platz im Länderranking verkauft sich Thüringen allerdings unter Wert. Das zeigt, dass wir im Land zügig unsere Hausaufgaben machen und uns für die Zukunft besser aufstellen müssen. Aber wir fordern auch vom Bund endlich wirksame Schritte zur Verbesserung der Standort- und Investitionsbedingungen. Auf dieser Ebene liegt der wichtigste Ansatzpunkt, um die Wirtschaft in Deutschland und damit auch in Thüringen wieder flottzumachen.“
Grundsätzlich seien alle industriestarken Bundesländer von Rückgängen bei der Wirtschaftsleistung betroffen, sagte die Wirtschaftsministerin weiter. Zusätzlich belastet werde die Entwicklung in Thüringen vor allem durch die demografische Entwicklung. Betrachte man das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigem, bewege sich der Freistaat mit einem Minus von 0,5 Prozent im Bundestrend (-0,4 Prozent). „Um die Wachstumsbedingungen in Thüringen zu verbessern, müssen wir unsere wirtschaftsnahen Infrastrukturen modernisieren, Förderprogramme und -verfahren vereinfachen, die Unternehmen in den laufenden Transformationsprozessen unterstützen und den Zuzug von Fach- und Arbeitskräften aus dem Ausland erleichtern. Dafür hat die neue Landesregierung mit dem 100-Tage-Programm bereits die ersten Schritte gemacht.“
Von zentraler Bedeutung sei zudem ein entschlossener wirtschaftspolitischer Neustart auf Bundesebene. Die während der Ampel-Regierung entstandene lähmende Unsicherheit müsse überwunden werden, damit die Unternehmen wieder investierten. Es gehe vor allem um die Entlastung bei den Energiepreisen, wirksamen Bürokratieabbau, die Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen für Investitionen und den Ausbau von Schiene, Straßen und Glasfaserinfrastruktur. „Thüringen kann sich von den Entwicklungen auf Bundes- und Landesebene nicht abkoppeln“, sagte die Ministerin. „Deshalb schauen wir mit großer Hoffnung auf die Regierungsbildung im Bund. Wir brauchen dort endlich wieder eine Politik, die die Belange der Wirtschaft in den Mittelpunkt rückt.“
Stephan Krauß
Pressesprecher