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Hof übernommen: Junglandwirt aus Neustadt/Orla erhält Niederlassungsförderung vom Land


Agrarstaatssekretär Marcus Malsch übergibt Förderbescheid über 70.000 Euro / Nachfolger nur für ein Drittel der Thüringer Landwirtschaftsbetriebe in Sicht / Malsch: Generationenwechsel als Herausforderung begreifen und unterstützen

Ein Landwirtschaftsbetrieb, der von einem Junglandwirt gegründet oder übernommen wird, kann in Thüringen eine finanzielle Starthilfe vom Land erhalten. Den Bescheid über eine solche Niederlassungsförderung in Höhe von 70.000 Euro aus ELER- und Landesmitteln hat Thüringens Agrarstaatssekretär Marcus Malsch heute an Tobias Weise übergeben. Der ausgebildete Landwirt hat zum 1. Januar 2025 den gut 100 Hektar großen Landwirtschaftsbetrieb Weise in Dreba (Neustadt/Orla, Saale-Orla-Kreis) übernommen. Insgesamt hatten in diesem Jahr 17 Thüringer Betriebe mit Junglandwirten einen förderfähigen Antrag für eine solche „Einstiegsprämie“ gestellt. Auch diese haben bereits oder werden in Kürze ihren Förderbescheid erhalten.

„Die Übernahme eines Landwirtschaftsbetriebs ist eine Lebensentscheidung“, sagte der Staatssekretär. Ein eigener Hof biete eine spannende und erfüllende Berufsperspektive, erfordere aber viel Flexibilität, überdurchschnittliches Engagement und gehe mit einer hohen Verantwortung für Land und Tiere einher. „Landwirte sind praktisch rund um’s Jahr im Einsatz, um die Versorgung mit Lebensmitteln sicherzustellen“, so Malsch. „Deshalb ist es für unsere Gesellschaft geradezu lebenswichtig, dass sich wieder mehr junge Menschen bereitfinden, in dieses Berufsfeld einzusteigen und mit Herzblut Landwirtschaft zu betreiben. Als Land unterstützen wir diesen Schritt deshalb mit einer Förderung, damit der Einstieg in die Selbständigkeit nicht schon an den ersten finanziellen Hürden scheitert.“

Dies sei um so wichtiger, weil in vielen Thüringer Agrarbetrieben derzeit altersbedingt ein Generationenwechsel anstehe. So wird knapp die Hälfte (47 Prozent) der rund 2.700 landwirtschaftlichen Einzelunternehmen im Freistaat von einer Person geleitet, die 55 Jahre oder älter ist. Nur für rund ein Drittel dieser knapp 1.300 Betriebe steht aktuell eine Hofnachfolge in Aussicht. „Diese Zahl ist ein Alarmzeichen“, sagte der Staatssekretär. „Wenn wir eine regional verankerte und vielfältige Agrarstruktur in Thüringen bewahren wollen, dann müssen wir den Generationenwechsel als Herausforderung begreifen und gemeinsam mit der Branche auch in Zukunft eng begleiten.“

Das Landwirtschaftsministerium stellt derzeit rund 700.000 Euro pro Jahr zur Unterstützung von Betriebsübernahmen oder Betriebsgründungen durch Junglandwirte zur Verfügung. Damit können Nachfolger und Gründer eine Starthilfe zwischen 35.000 und 70.000 Euro erhalten. Mit der Förderung sollen vorhandene Jobs gesichert und neue Arbeitsplätze im ländlichen Raum geschaffen werden.


Hintergrund: Land- und Fortwirtschaftsbetrieb Weise

Der Drebaer Betrieb existiert bereits seit dem Jahr 1517, d.h. seit mehr als 500 Jahren. Inhaber Tobias Weise ist 36 Jahre alt und ausgebildeter Landwirt. Der konventionell wirtschaftende Betrieb verfügt über 31 Angus-Rinder und produziert vor allem Winterweizen, Sommergerste, Roggen und Erbsen. Vater, Mutter und zwei Brüder unterstützen den Junglandwirt.


Stephan Krauß
Pressesprecher
 

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